Was sind Ofenfischchen
(Thermobia domestica)?

Ofenfischchen (Thermobia domestica) sind kleine, flinke Urinsekten aus der Ordnung der Zygentoma und stammen ursprünglich aus sehr warmen Regionen wie dem Nahen Osten und Zentralasien. Sie sind etwa 12 mm lang, nachtaktiv, geruchlos und besitzen einen weichen Körper ohne harten Chitinpanzer – dadurch sind sie leicht verdaulich und ideal als Futterinsekt geeignet.

Im Gegensatz zu Silberfischchen bevorzugen Ofenfischchen trocken-warme Bedingungen von rund 30–40 °C und können nicht an glatten Flächen klettern, was sie besonders praktisch in der Haltung macht. Ihre Aktivität regt den Jagdinstinkt vieler Reptilien, Amphibien und Spinnen an, während ihre geruchsfreie und saubere Lebensweise eine stressfreie Vorratshaltung ermöglicht.

Kurzum: Ofenfischchen sind pflegeleicht, hygienisch, sicher und hochattraktiv als lebendes Futter für viele Terrarientiere.

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Ofenfischchen, wissenschaftlich Thermobia domestica, gehören zu den Urinsekten aus der Ordnung der Fischchen (Zygentoma) innerhalb der Klasse der Insekten. Sie zählen zur Familie der Lepismatidae und Unterfamilie Ctenolepismatinae.

Ihr ursprünglicher Lebensraum liegt im Nahen Osten, im zentralasiatischen Raum und im ägyptischen Gebiet. Dort herrschen sehr warme Temperaturen von bis zu 40 °C, die für eine stabile Population notwendig sind. Bei Temperaturen unter 30 °C stellen die Tiere ihre Eiproduktion ein – daher ist eine dauerhafte Vermehrung in unseren Breitengraden ohne gezielte Zuchtbedingungen nahezu unmöglich.

 

 

Eigenschaften der Ofenfischchen

  • Größe: meist 12 mm lang
  • Bewegung: flink und sehr aktiv, wodurch sie sich stark von trägeren Futterinsekten abheben und den Jagdinstinkt von Reptilien und Amphibien besonders intensiv anregen
  • Verdauungsvorteil: weicher Körperbau ohne harte Chitinpanzer – dadurch leicht verdaulich
  • Kletterverhalten: können nicht an glatten Flächen hochlaufen, sind also keine „Scheibenläufer“
  • Herkunft & Klima: stammen aus sehr warmen Regionen, optimal bei bis zu 40 °C
  • Fortpflanzung: Vermehrung nur oberhalb von 30 °C möglich
  • Lebensweise: nachtaktiv, verstecken sich tagsüber in engen Spalten und Ritzen, wo sie sich über Pheromone zu dichten Aggregationen zusammenfinden
  • Wasseraufnahme: erfolgt über den Enddarm aus der Luftfeuchtigkeit – eine relative Luftfeuchte von mindestens 70% ist überlebenswichtig
  • Zucht: einfach in speziellen Behältern möglich, da sie wenig Platz beanspruchen
  • Haltung: geruchlos und sauber, stinken nicht wie Drosophilabecher oder Grillen/Heimchen
  • Lebenserwartung: kann unter günstigen Bedingungen bis zu sechs Jahre betragen

 

 

Bedeutung als Futterinsekt

Ofenfischchen sind aufgrund ihrer Nährstoffzusammensetzung, ihrer Bewegungsfreude und ihrer guten Verdaulichkeit ein wertvolles Futterinsekt für eine Vielzahl an Terrarientieren, darunter Reptilien, Amphibien und Spinnen.

Durch ihre schnelle und auffällige Bewegung animieren sie selbst träge Tiere zur Nahrungsaufnahme und bieten so eine besonders artgerechte Beschäftigung. Sie können problemlos auch auf Vorrat gefüttert werden und tragen durch ihre geruchsfreie Haltung zu einer stressfreien und hygienischen Tierfütterung bei.

 

 

Vorteile gegenüber anderen Futtertieren

  • Hohe Aktivität: bewegen sich schnell und ziehen dadurch die Aufmerksamkeit von Reptilien und Amphibien auf sich.
  • Leicht verdaulich: weicher Körper, kein harter Chitinpanzer wie bei Mehlwürmern oder Steppengrillen.
  • Gut sichtbar: durch ihre helle Färbung werden sie schnell wahrgenommen.
  • Sicher für Terrarientiere: Grillen und Heuschrecken können beißen – Ofenfischchen nicht. Damit keine Gefahr für häutende Tiere wie Mantiden oder Spinnen.
  • Pflanzenschonend: fressen keine Pflanzen an – auch empfindliche Orchideen bleiben verschont.
  • Lange Lebensdauer: mehrere Monate möglich, bei minimalem Aufwand.
  • Keine ungewollte Vermehrung: Heimchen, Schaben oder Fruchtfliegen vermehren sie sich nicht in der Wohnung.
  • Konstante Größe: werden nicht größer als ca. 12 mm.
  • Ideal für kleine Tiere: perfekt als Futter für kleine Reptilien, Amphibien und Wirbellose.
  • Optimales Aufzuchtfutter: bestens geeignet für Jungtiere. Auch in verschiedenen Größen verfügbar.
  • Geruchlos: stinken nicht wie Drosophilabecher, Heimchen oder Grillen.
  • Kein Ausbruch: können nicht an glatten Wänden klettern – ideal in Aufzuchtdosen.
  • Einfache Dosierung: Fütterung mit 0,5-Liter-Rechteckbecher schneller und leichter als mit Pinzette.
  • Vorratsfütterung möglich: unkomplizierte Handhabung ohne Qualitätsverlust.
  • Hohe Futtereffizienz: rund 90-120 adulte Tiere (12 mm) wiegen ca. 1 g – preislich konkurrenzfähig zu Heimchen und Steppengrillen.
  • Großeinkauf möglich: problemlos in größeren Mengen bestellbar (z. B. 100 g monatlich oder noch seltener).

 

 

Was fressen Ofenfischchen?

Ofenfischchen (Thermobia domestica) sind Allesfresser mit einem breiten Nahrungsspektrum. In der Natur ernähren sie sich von stärkehaltigen, eiweißreichen und zuckerhaltigen Stoffen. Typisch sind Getreideprodukte, Mehlreste, Papier oder andere organische Materialien.

In der Zucht und Haltung als Futterinsekten ist ihre Ernährung jedoch sehr einfach und unkompliziert. Geeignet sind unter anderem:

  • Haferflocken, Getreideflocken und Kleie
  • Trockenfutter wie Fisch- oder Reptilienfutter
  • Getrocknete Kräuter oder Blätter
  • Kleine Mengen Trockenobst als Zusatz

Wichtig ist eine trockene Fütterung, da Ofenfischchen keine frischen, feuchten Nahrungsmittel benötigen. Ihre Wasseraufnahme erfolgt über die Luftfeuchtigkeit – deshalb reicht es völlig aus, wenn die Luftfeuchtigkeit am Standort oder im Behälter bei mindestens 70% liegt.

Dank dieser anspruchslosen Ernährung lassen sich Ofenfischchen leicht auf Vorrat halten, ohne dass viel Pflegeaufwand entsteht.

 

 

Wie werden Ofenfischchen gehalten?

Für die Haltung von Ofenfischchen eignen sich dicht schließende Plastikboxen mit einem Fassungsvermögen von etwa 10 bis 30 Litern. Besonders wichtig ist eine gute Belüftung, da sich sonst Kondenswasser bildet und Tiere verenden können.

Die Lüftungsfläche sollte individuell an die Umgebung angepasst werden – als Richtwert kann etwa ein Viertel der Fläche ausgeschnitten und mit einem Edelstahlgitter oder Stoffgaze versehen werden. Dieses verhindert sowohl das Eindringen von Schädlingen als auch das Entweichen frisch geschlüpfter Nymphen.

Da Ofenfischchen nicht an glatten Wänden klettern können, eignet sich praktisch jedes handelsübliche Plastikgefäß für ihre Haltung. Eine gesunde Besatzdichte liegt bei etwa 100g bis 150g Tieren pro 10 Liter Volumen. Um den Lebensraum zu strukturieren und zu erweitern, wird die Haltungsbox mit eng gesteckten Eierkartons ausgestattet, in denen sich die Tiere optimal verstecken und bewegen können.

Da Thermobia domestica kein Wasser aktiv aufnehmen, muss die Wasserversorgung passiv erfolgen. Dafür eignet sich ein kleines Gefäß mit etwa 1 Liter Volumen, das mit Wasser gefüllt und mit einem ausgeschnittenen Deckel versehen wird. Zwischen Deckel und Gefäß wird Stoffgaze (z. B. Organza) eingespannt, sodass die Tiere gefahrlos Feuchtigkeit aufnehmen können. Alternativ kann auch ein einfacher Damenstrumpf verwendet werden.

Auf diese Weise lassen sich Ofenfischchen über viele Monate erfolgreich halten, ohne dass sie ihre ideale Futtergröße von maximal ca. 12mm überschreiten. Eine zusätzliche Wärmequelle ist nicht notwendig – die Abwärme der Terrarienanlage oder eines Lampenkastens genügt vollkommen. Für eine langfristig stabile Haltung reichen Temperaturen um 26 °C sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von 60–90 % (ohne Bildung von Kondenswasser) aus.

 

Der Unterschied zwischen Ofenfischchen und Silberfischchen

Viele Halter von Reptilien, Amphibien oder Spinnen stoßen auf die Frage: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Ofenfischchen und Silberfischchen? Obwohl beide Arten zur Ordnung der Zygentoma gehören, unterscheiden sie sich deutlich in Lebensweise, Aussehen und Bedeutung.

Ofenfischchen (Thermobia domestica) sind bräunlich gefärbt und erreichen eine Größe bis 12 Millimetern. Sie stammen ursprünglich aus sehr warmen Regionen wie dem Nahen Osten und fühlen sich nur bei Temperaturen zwischen 30 und 40 °C wirklich wohl. In der Terraristik haben sie sich als beliebte Futterinsekten etabliert: Sie sind flink, leicht verdaulich, können auf Vorrat gefüttert werden und sind dabei völlig geruchlos. Wer Ofenfischchen kaufen möchte, erhält ein sauberes, unkompliziertes und artgerechtes Futterinsekt für viele Terrarientiere.

Silberfischchen (Lepisma saccharinum) dagegen sind meist 8 bis 11 Millimeter groß und silbrig-grau gefärbt und besitzen einen schmaleren Körperbau. Anders als Ofenfischchen lieben sie keine trockene Wärme, sondern eher mäßig warme und nass/feuchte Umgebungen. Deshalb trifft man sie häufig in Badezimmern, Küchen oder Kellerräumen an. Dort gelten sie nicht als Nutztiere, sondern als klassische Lästlinge im Haushalt, die sich von organischen Reststoffen ernähren.

Kurz gesagt: Während Ofenfischchen in der Terraristik als wertvolle und saubere Futterinsekten geschätzt werden, sind Silberfischchen lediglich ein unerwünschter Mitbewohner in feuchten Wohnbereichen.

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