Die Top 5 Futtertiere für Geckos
In Bezug auf die Größe von 12mm

1. Ofenfischchen (Thermobia domestica)
Beschreibung & Eigenschaften:
Länge: ca. 1–12 mm, Adult = 12mm
Weicher Körper, kein hartes Exoskelett (Chitinpanzer) wie bei Schaben, Heimchen, Käfern etc. Das macht sie leicht verdaulich.
Sehr beweglich, aktiv, geeignet auch als Abwechslung zwischen sehr kleinen Futtertieren (z. B. Springschwänze, Drosophilas, Bohnenkäfern) und größeren wie Grillen und Heuschrecken.
Temperaturbedarf: Für Vermehrung sind hohe Temperaturen nötig, ca. 40 °C und mehr. Unter normalen Zimmertemperaturen überleben sie, vermehren sich aber kaum.
Haltung: warm (Zimmertemperatur ausreichend), Luftfeuchtigkeit min. 60-70%, lichtscheu, geringe Geruchsbelästigung, kein lästiges Zirpen wie bei Grillen. Eure Pfleglinge werden nicht angefressen!
Sehr gut für "Gut-Loading" geeignet, da Fischflocken pausenlos verzehrt werden.
Vorratsfütterung (z.B. in Urlaubszeit) möglich.
Langlebig bei Zimmertemperatur.
Wächst nicht über 12mm hinaus.
Perfektes Aufzuchtfutter für Mantiden, Spinnen und Skorpione, da die Tiere während der Häutung nicht angefressen werden!
Nährwerte (bei ca. 12 mm Größe / mit Feuchtigkeit (lebend)):
Feuchtigkeit: etwa 72 %.
Rohprotein: ca. 18%
Rohfett: ca. 5,5 %
Die genauen Werte findet Ihr in der Artikelbeschreibung
(Die Werte beziehen sich auf lebende Tiere, nicht getrocknet. Und die Analyse wurde von einem unabhängigen Labor durchgeführt)
2. Heimchen (Acheta domesticus)
Beschreibung & Eigenschaften:
Körperlänge von etwa 12 mm ist nur bei jungen bzw. kleinen Stadien möglich.
Härterer Chitinpanzer, starkes Springverhalten und Lärmentwicklung sobald die Tiere ausgewachsen sind.
Gut verfügbar, verbreitet bei Terrarianern.
Achtung! Starke Mundwerkzeuge! Steppengrillen sind noch kräftiger.
Nährwerte (typisch pro 100 g, lebend/nass):
Protein: ca. ~ 18 g / 100 g.
Fett: ca. 4-7 g / 100 g.
Kohlenhydrate etwas höher als bei manchen Würmern; aber der exakte Kohlenhydrat-Anteil variiert stark je nach Futter der Grillen.
Energiegehalt moderat.
3. Heuschrecken
Beschreibung & Eigenschaften:
In der Größe von 12 mm sind das meist sehr junge Tiere bzw. Nymphen.
Wachsen schnell ab und benötigen Wärme!
Harte Beine mit Stacheln, sprungfreudig, höhere Beschaffungskosten.
Benötigt zwingend frisches Futter wie Weizen oder andere Gräser. Alternativ auch Küchenkräuter.
Nährwerte (pro 100 g lebend / geschätzt, stark abhängig von Fütterung):
Protein: ähnlich wie bei Grillen, oft ca. 18 g / 100 g.
Fett: eher niedrig bis moderat, z. B. 3-8 g / 100 g.
Mehr strukturelle Bestandteile; Chitin, stachelige Beine etc.
4. Mehlwürmer (Tenebrio molitor)
Beschreibung & Eigenschaften:
Die Larvenstadien sind weicher als der Mehlkäfer, haben aber eine dickere Hülle (Chitin), besonders bei älteren Larven.
Weniger Bewegungsaktivität im Vergleich zu Ofenfischchen, Grillen, Heuschrecken etc.
Verursacht Erbrechen bei zu großer Menge
Versand im Sommer problematisch.
Lagerbar im Kühlschrank
Geeignet für "Gut-Loading", da schneller Verzehr der Nahrung
Nährwerte (nass/lebend, bei 100 g):
Protein: etwa ca. 15 g / 100 g.
Fett: etwa ca. 10 - 15 g / 100 g.
Energiegehalt höher durch höheren Fettanteil.
5. Schaben (Dubia‐Roaches, oder andere Arten)
Beschreibung & Eigenschaften:
Panzer etwas härter als bei Grillen oder Heuschrecken je nach Art.
Einige Arten sind "Scheibenläufer"
Gute Aktivität, Beweglichkeit; einige Arten haben ein günstigeres Calcium-:Phosphorverhältnis.
Hoch allergen (Atemwege und Berührung)
Oft verwendet als hochwertiges Futtertier, da leicht zu bekommen.
Einige Arten können sich in der Wohnung vermehren.
Bei Arten, die feuchtigkeitsliebend sind, entstehen meinst Milben.
Nährwerte (pro 100 g, lebend / nass, variabel je nach Art & Fütterungszustand):
Protein: vergleichbar mit Grillen/Heuschrecken.
Fett: moderat bis hoch, abhängig von Fettreserven der Schaben.
Chitinanteil ist vorhanden, aber oft niedriger als bei manchen Käfern oder Grillen.
Warum schneidet das Ofenfischchen oft am besten ab?
Aus all den oben genannten Kriterien ergeben sich mehrere Gründe, warum das Ofenfischchen für viele Gecko-Halter das beste Futtertier sein kann:
Sehr gute Verdaulichkeit
Durch den weichen Körper ist die Energieaufwendung für Verdauung geringer; weniger Chitin bedeutet weniger Belastung für das Verdauungssystem.
Geringes Risiko von Überfettung
Der Fettgehalt (~5,5 %) liegt deutlich niedriger als bei Mehlwürmern oder manchen Schaben bzw. Grillen, wenn diese gut gefüttert sind und Fettreserven aufgebaut haben. Damit lässt sich ein ausgewogenes Verhältnis erreichen und das Risiko von Fettablagerungen bzw. Gesundheitsproblemen sinkt.
Förderung natürlichen Jagdverhaltens
Durch Beweglichkeit und Größe animieren Ofenfischchen Geckos zur Jagd, was Stress abbauen kann und Bewegung fördert.
Geringerer Stress für Halter
Kein ständiges Springen wie bei Grillen, weniger Geräusche, weniger Geruch – das erleichtert Pflege und Haltung.
Ideal als Brücke zwischen Kleinfutter und größeren Insekten
Wenn Geckos zu klein sind für Grillen/Heuschrecken oder wenn man nach einer Futterpause wieder startet, sind Ofenfischchen eine perfekte Übergangsgröße.
Nährstofflich ausreichend – mit Ergänzungen
Der Proteinanteil ist solide, der Fettgehalt moderat. Sie bieten eine gute Basis; andere Futtertiere ergänzen dann gezielt, wenn mehr Protein oder Fett benötigt werden (z. B. bei Wachstum, Reproduktion).
Mögliche Nachteile des Ofenfischchens
Damit der Vergleich fair bleibt, sollten auch die Nachteile genannt werden:
Temperaturkritisch: Für Zucht bzw. dauerhafte Verfügbarkeit (Eigenversorgung) werden relativ hohe Temperaturen benötigt. Bei kühleren Bedingungen kaum Nachwuchs.
Geringere Größe und ggf. weniger sichtbarer „Biss“ als bei größeren Grillen oder Heuschrecken – manche Geckos bevorzugen größere, auffälligere Beute.
Nährstoffergänzung nötig: besonders Calcium – wie bei fast allen Insektenfuttern, muss das Futtertier bestäubt werden (Kalk etc.).
Fazit
Das Ofenfischchen ist ein hervorragendes Futtertier für Geckos, insbesondere wenn die Tiere klein oder empfindlich sind, wenn man eine leise, leicht pflegearme Futterquelle will, oder wenn man eine gute Balance zwischen Nährwert, Verdaulichkeit und Pflegeaufwand sucht. Grillen, Heuschrecken, Mehlwürmer und Schaben haben in bestimmten Situationen ihre Vorteile – z. B. mehr Protein (Grillen, Schaben), mehr Energie (Mehlwürmer), größere Beuteoptik (Heuschrecken) –, aber sie bringen auch Nachteile wie härtere Chitinpanzer, höheres Fett, mehr Pflegeaufwand oder mehr Geräusch-/Geruchsbelästigung.
Für viele Halter dürfte daher das Ofenfischchen in der täglichen oder häufigen Fütterung den Goldstandard darstellen, ggf. kombiniert mit 1-2 anderen Futtersorten zur Abwechslung und zur gezielten Nährstoffversorgung.
